Rezension: Heldentage von Sabine Raml

Copyright Heyne fliegt
Preis:14,95 €            
Format:Hardcover
Seitenanzahl:304 Seiten
Genre:                                    Jugendbuch
Reihe:


                                   
Verlag: Heyne fliegt
ISBN: 978-3453269606
Altersempfehlung:     ab 14 Jahre                                 
Muss ich unbedingt lesen :)



"Ich weiß nicht, ob das normal ist, dass alles, was mir am Tag fehlt, in der Nacht in Hülle und Fülle da ist. 
Schuhe, Essen, Klamotten, Luft, Vater, Lenny." 
                                                                                                                                       (S. 11)

Lea ist fünfzehn und hat viele Träume: Sie will schreiben. Sie will rennen, ohne je außer Puste zu sein. Sie will so wunderschön sein wie ihre beste Freundin Pola. In ihren Träumen ist Lea eine Heldin. Im richtigen Leben klappt es manchmal nicht: Gerade hat sich Lenny, Leas erster Freund, von ihr getrennt. Sie vermisst ihn schrecklich. Leas Mutter versinkt in ihren eigenen Problemen und kann Lea nicht helfen. Aber es gibt ja noch Pola und die Clique – und einen tollen neuen Jungen an der Schule, der sich unbegreiflicherweise für Lea interessiert ... Im Laufe eines langen Sommers findet Lea heraus, dass sie eigentlich doch auch eine Heldin ist, jeden Tag ein bisschen
Der Schreibstil von Sabine Raml gefällt mir sehr gut. Er ist klar und flüssig. Die Sätze sind recht kurz gehalten und einfach formuliert, so kommt der Leser schnell in das Geschehen und es entsteht ein guter Lesefluss, bei dem ich am überrascht war, das dieses Buch doch schon zu Ende war. Die Autorin bringt Emotionen sehr authentisch und nachvollziehbar rüber. 

Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, da es im Vorfeld von vielen sehr gelobt wurde. Ich war gespannt, was mich hier erwartet, auch wenn ich bereits nach dem Lesen der Kurzbeschreibung geahnt habe, das es sich hier um ein eher tiefgründiges Buch handelt.

Lea ist die Hauptprotagonistin und eigentlich eine ganz normale Jugendliche, wenn da nicht ihre Mutter wäre. Sie ist 15 Jahre alt und wünscht sich nichts mehr, als endlich 18 zu sein, um aus der Welt in der sie aufwächst zu fliehen. Doch kann sie das so einfach?? Was ist dann mit ihrer Mutter?? Sie ist ein Mädchen mit vielen Träumen, die gerne eine Heldin sein möchte.
Doch für mich ist sie eine kleine Heldin, die ihren Alltag trotz der Probleme sehr gut meistert. Ich mochte Lea sehr gerne. Sie tat mir teilweise etwas leid, da sie nicht so Jugendlicher sein konnte, wie es eigentlich sein sollte. Ihre Mutter erwartet durch ihre Probleme sehr viel von Lea und ist sich gar nicht bewusst, was sie ihr damit antut. Für mich ist Lea eine starke Persönlichkeit, die trotz der Situation zu Hause versucht, den Schein nach außen zu wahren, bis endlich einer ihrer Träume, nämlich auch mal die Welt zu sehen wahr wird und sie gegenüber Pola, ihrer besten Freundin das Schweigen bricht. Doch leider passiert dieses erst zum Schluss hin und auch erst, als Lea an dem Punkt ankommt, wo sie nicht mehr kann.... 

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lea. Diese mag ich sehr gerne, da ich mich dadurch immer besser in die Protagonisten hinein versetzen kann.

Das Ende kam für mich dann relativ schnell. Es ließ mich etwas fragend zurück. Zwar ist es in sich abgeschlossen, aber die Abhandlungen von der Zeitspanne waren doch sehr überstürzt. Der Abschluss ist auf der einen Seite abgerundet, doch könnte ich mir auch vorstellen, das man hier noch weiter anknüpfen könnte, denn beim Zuschlagen des Buches war mein erster Gedanke, wie geht es nun mit Lea weiter. Demnach ist es auf der anderen Seite auch ein offenes Ende und ich würde mir wünschen, das es ein weiteres Buch aus Leas Leben gibt.

Die Altersangabe finde ich passend. Das Buch zeigt zwar einige Probleme auf, die aber aufgrund der kurzen Sätze auch für Jugendliche gut verständlich sind. Da es sich bei den Protagonisten im Buch ebenfalls um Jugendliche handelt, können sich Leser in diesem Alter auch sehr gut mit den verschiedenen Personen identifizieren, da vieles sehr Detailgetreu aus der Sicht der Jugendlichen erzählt wird.

Heldentage ist ein gelungenes Debüt und ein Jugendroman mit ernstem Hintergrund. Mich hat dieses Buch emotional wirklich sehr gepackt und mich haben auch viele Situationen von Lea wirklich traurig gemacht und ich hätte ihr gerne geholfen... 

Wer hier ein unterhaltsames Jugendbuch erwartet, wird leider enttäuscht. Es ist ein wirklich tiefgründiges Buch, was zum Nachdenken anregt und auch manchmal traurig stimmt.

Mich konnte dieses Buch absolut überzeugen. Von mir gibt es hier sehr gute 4 von 5 Federn












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